Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodont) gehören zu den häufigsten Problemen beim alternden Patienten. Auf Grund mangelnder Mundhygiene entzündet sich das Zahnfleisch und Bakterien bilden Taschen indem sie Zahnhalteapparat und Knochen zerstören. Diese Taschen sind mit Millionen Bakterien und Eiter gefüllt und können eine grosse Gefährdung für den ganzen Körper bedeuten.
Fig.1 Schwere Parodontalerkrankung mit Zahnfleisch- und Knochenschwund
Bei der Untersuchung tastet man die Zahnrinne jedes Zahns mit einer Parodontalsonde nach Vertiefungen ab. Damit man bei der Untersuchung keine Bakterien in die Zahnrinne stopft, werden die Zähne zuerst gereinigt. Findet man Vertiefungen (Taschen), wird ein Röntgenbild angefertigt.
Fig. 2 Messen der Taschentiefe mit einer Parodontalsonde
Man unterscheidet vier Erkrankungsstadien:
Grad 1: Zahnfleischentzündung
Grad 2: Zahnhalteapparat bis 25% der Wurzel zerstört
Grad 3: Zahnhalteapparat bis 50% der Wurzel zerstört
Grad 4: Zahnhalteapparat über 50% der Wurzel zerstört
Fig.3 – 6 Parodontalerkrankung Grad 1 – 4
Das erste Stadium, die Zahnfleischentzündung, erholt sich nach der Behandlung in kurzer Zeit wieder. Wesentlich komplizierter wird es bei den Stadien 2-4. Zähne im vierten Stadium können nicht mehr gerettet und müssen entfernt werden. Deshalb ist es wichtig, die Erkrankung möglichst früh anzugehen.
Stadium zwei und drei behandelt man, indem man die freiliegenden Wurzelpartien reinigt und glättet. Die Taschen können mit einem neuartigen Kitt-Verfahren verschlossen werden. Dabei wird eine Substanz in die Taschengebracht, die zwischen Zahn, Zahnfleisch und Knochen bindet, für Bakterien undurchlässig ist, aber Flüssigkeitsaustausch zulässt, damit das Gewebe nicht abstirbt.
Fig. 7 Einbringen der Kitt-Substanzmit einem Pinsel.
Die Substanz hält sechs Monate. Nach dieser Zeit wird der Zustand kontrolliert. Das Hauptziel ist, dass der Zerstörungsprozess nicht weiter fortschreitet, aber manchmal hat man auch sehr gute Regenerationserfolge:
Fig. 8+9
Links der Zustand vor der Behandlung, rechts fünf Monate danach